Bedeutende Personen in der Kryptologie
Al-kindi
* um 800 in Kufa - † 873 in Bagdad
Der arabischer Philosoph, Wissenschaftler, Mathematiker, Arzt und Musiker al-Kindi gilt als einer der Pioniere auf dem Gebiet der
Kryptoanalyse. Er war ebenfalls der Autor der ersten Abhandlung über Kryptoanalyse mit dem Namen "Abhandlung über die Entzifferung kryptographischer Botschaften". Darin zeigte er, wie die monoalphabetische Substitution durch die Methode der Häufigkeitsanalyse gebrochen werden konnte.
Charles Babbage
* 26. Dezember 1791 in Walworth, Grafschaft Surrey, England - † 18. Oktober 1871 in London
Charles Babbage, englischer Mathematiker, Philosoph, Erfinder und Politischer Ökonom, entwarf mit der mechanische Rechenmaschine Analytical Engine nicht nur ein Vorläufer des modernen Computers, er war auch im Gebiet der Kryptologie eine Koryphäe. Ihm gelang die
Kryptoanalyse der Vigenère-Verschlüsselung (vermutlich im Jahr 1854), veröffentlichte seine Ergebnisse aber nicht. Erst im 20. Jahrhundert entdeckte man Babbages Meisterleistung beim Sichten seines umfangreichen Nachlaßes.
Leon Battista Alberti
*14. Februar 1404 in Genua - † 25. April 1472
Leon Battista Alberti, italienischer Humanist, Schriftsteller, Mathematiker, Kunst- und Architekturtheoretiker sowie Architekt, gilt als als der erste bedeutende Kryptologe Europas. Zusammen mit seinen Nachfolgern entwickelte er die polyalphabetische Verschlüsselung die lange Zeit als unknackbar galt. Er veröffentlichte 1466/1467 unter dem Namen "
De Componendis Cifris" eine Anleitung zum Verschlüsseln von Texten.
Auguste Kerckhoffs
* 19. Januar 1835 in Nuth (heute Niederlande) - † 1903 in Paris
Auguste Kerckhoffs von Nieuwenhof war ein niederländische Kryptologe der von 19. Februar 1835 bis ins 1903 Jahre lebte. Er ist der Autor der Schrift "La Cryptographie militaire" aus dem Jahr 1883, die als Meilenstein der Kryptographie des 19. Jahrhunderts gilt. Dieses beinhaltet unter anderem das Kerckhoffs' Prinzip, das bis heute nichts an seiner Gültigkeit verloren hat.
William Friedman
* 24. September 1891 in Chisinau, Moldawien, damals Russland als Wolfe Friedman - † 12. November 1969 in Washington, D.C.
William Friedmans Kariere als Codeknacker begann in den Riverbank Laboratories bei Chicago. Im ersten Weltkrieg war er dann Kryptologe im Dienst der US-Regierung. Während seines Lebens prägte er den Begriff der Kryptographie maßgeblich, entwickelte die statistische Methode Friedman-Test, sowie den Koinzidenzindex, löste in seinem Leben an die 1000 Verschlüsselungen und war der Gründer der Signals Intelligence Service (SIS), eine Geheimabteilung des US-Militärs, das sich der Entzifferung feindlicher Nachrichten widmete.
Arthur Scherbius
* 30. Oktober 1878 in Frankfurt am Main - † 13. Mai 1929 in Berlin
Arthur Scherbius war ein deutscher Erfinder und Unternehmer. Er ist der Vater der Enigma, die er am 23. Februar 1918 patentieren ließ. Die Verschlüsselungsmaschine, die nach dem Rotorprinzip arbeitet, wurde im großen Umfang vom deutschen Militär im zweiten Weltkrieg eingesetzt. Scherbius selbst bekam von dem intensiven Einsatz und der späteren Kompromittierung der ENIGMA durch die Alliierte (Maßgeblich entscheident waren Marian Rejewski 1931 in Polen und Alan Turing und Gordon Welchman 1939 in England) nichts mehr mit, da er im Mai 1929 bei einem Unfall mit seinem Pferdewagen an den dabei erlittenen inneren Verletzungen erlag.
Alan Turing
* 23. Juni 1912 in London - † 7. Juni 1954 in Wilmslow, Cheshire
Alan Mathison Turing gehört unumstritten zu den bedeutendsten Kryptoanalytiker unserer Zeit. Mit seinen Beiträge zur theoretischen Informatik schuf er die heutigen Grundlagen der modernen Informations- und Computertechnologie. Im Bereich der Kryptogragie wird er vielen wahrscheinlich durch sein Schaffen im zweiten Weltkrieg bekannt sein. Darin war er maßgeblich an der Entschlüsselung von Enigma verschlüsselten deutschen Funksprüchen beteiligt.